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Dimethylglyoxim – ein klassisches Reagenz in der Schwermetallkationenanalyse

von ChemMarkt.de 01 Nov 2025 0 Kommentare
Dimethylglyoxim – ein klassisches Reagenz in der Schwermetallkationenanalyse

Dimethylglyoxim (DMG) ist ein organisches Reagenz, das in der analytischen Chemie eine wichtige Rolle spielt. Es wird häufig zur Detektion und Bestimmung von Schwermetallkationen wie Nickel, Palladium, Platin und Kobalt eingesetzt. In diesem Blogbeitrag wollen wir einen genaueren Blick auf die Eigenschaften und Anwendungen von Dimethylglyoxim werfen.

Chemische Struktur und Eigenschaften von Dimethylglyoxim

Dimethylglyoxim ist eine organische Verbindung mit der Summenformel C₄H₈N₂O₂. Sie besitzt zwei Oxim-Gruppen (-C=N-OH), die an zwei Methylgruppen gebunden sind. Diese Struktur verleiht Dimethylglyoxim eine charakteristische Chelat-Bildungsfähigkeit, die für seine analytische Verwendung entscheidend ist.

DMG ist ein weißer, kristalliner Feststoff, der in Wasser und den meisten organischen Lösungsmitteln nur mäßig löslich ist. Der Schmelzpunkt liegt bei 240 °C. Chemisch gesehen ist Dimethylglyoxim eine schwache Säure mit einem pKs-Wert von etwa 11,1. Diese Eigenschaft ermöglicht es, DMG in pH-abhängigen Reaktionen einzusetzen.

Analytische Anwendungen von Dimethylglyoxim

Die Hauptanwendung von Dimethylglyoxim liegt in der qualitativen und quantitativen Analyse von Schwermetallkationen. Insbesondere Nickel(II)-Ionen bilden mit DMG einen intensiv roten, kristallinen Komplex, der leicht nachweisbar ist. Dieser Komplex hat die Summenformel [Ni(DMG)₂] und weist eine quadratisch-planare Koordinationsgeometrie auf.

Der Nachweis von Nickel(II) mit Dimethylglyoxim erfolgt üblicherweise in alkalischer Lösung. Dabei reagiert das Nickel-Ion mit zwei Molekülen DMG unter Bildung des roten Chelatkomplexes. Diese Reaktion ist sehr spezifisch für Nickel und kann daher zur qualitativen Identifizierung eingesetzt werden.

Neben Nickel können auch andere Schwermetallkationen wie Palladium(II), Platin(II), Kobalt(II) und Eisen(II) mit Dimethylglyoxim Komplexe bilden. Diese Komplexe weisen jedoch andere Farben auf, sodass eine Unterscheidung der Metalle möglich ist. Durch Anwendung photometrischer Methoden lässt sich die Konzentration der Metallionen quantitativ bestimmen.

Nickelnachweis mit Dimethylglyoxim

Der Nachweis von Nickel(II)-Ionen mit Dimethylglyoxim ist ein klassisches Experiment in der anorganischen Analytik. Der Ablauf ist wie folgt:

  1. Zugabe einer Nickel(II)-haltigen Lösung zu einer alkalischen DMG-Lösung
  2. Bildung eines roten, kristallinen [Ni(DMG)₂]-Komplexes
  3. Ausfällung des Komplexes, der leicht abfiltriert werden kann
  4. Identifizierung des Nickels anhand der charakteristischen roten Farbe

Die Empfindlichkeit des Nachweises liegt im Bereich von 0,1 mg Nickel pro Liter Lösung. Durch Variation von pH-Wert und Konzentrationsverhältnissen lässt sich die Selektivität und Nachweisgrenze weiter optimieren.

Quantitative Bestimmung von Schwermetallen

Neben dem qualitativen Nachweis kann Dimethylglyoxim auch zur quantitativen Analyse von Schwermetallkationen eingesetzt werden. Dazu werden die gebildeten Metallkomplexe photometrisch vermessen. Durch Vergleich mit Kalibriergeraden lässt sich die Konzentration der Metallionen präzise bestimmen.

Typische Anwendungsgebiete sind die Analyse von Nickel, Palladium, Platin und Kobalt in Industrieprodukten, Umweltproben oder biologischen Matrices. DMG bietet hier eine kostengünstige und zuverlässige Alternative zu aufwendigeren instrumentellen Methoden wie der Atomabsorptionsspektroskopie.

Weitere Anwendungen von Dimethylglyoxim

Neben der analytischen Verwendung findet Dimethylglyoxim auch in anderen Bereichen Anwendung:

Komplexbildner in der Metallgewinnung

DMG kann zur selektiven Extraktion und Abtrennung von Metallionen aus Lösungen eingesetzt werden. Dieser Prozess wird in der hydrometallurgischen Erzaufbereitung genutzt.

Medizinische Anwendungen

In der Medizin wurde Dimethylglyoxim früher als Antidot bei Nickel-Vergiftungen verwendet. Heute spielt es eine Rolle bei der Bestimmung von Nickel-Allergien.

Forschung und Entwicklung

In der Grundlagenforschung dient DMG als Modellverbindung zum Studium von Metallkomplexen und Chelat-Bildung. Auch in der Entwicklung neuer analytischer Methoden findet es Verwendung.

Fazit

Dimethylglyoxim ist ein vielseitiges organisches Reagenz mit einer langen Tradition in der analytischen Chemie. Sein Haupteinsatzgebiet liegt in der qualitativen und quantitativen Bestimmung von Schwermetallkationen wie Nickel, Palladium und Kobalt. Die Bildung farbiger Chelatkomplexe ermöglicht einen einfachen, aber zuverlässigen Nachweis dieser Metalle.

Neben der analytischen Anwendung findet DMG auch in anderen Bereichen wie der Metallgewinnung und Medizin Verwendung. Insgesamt ist Dimethylglyoxim ein wichtiges Werkzeug in der modernen Chemie und Materialwissenschaft.

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